Das bunt gemusterte Hemd, das gestern noch der letzte Schrei war, ist heute schon nicht mehr „in“. Und der Rock aus dem letzten Sommer entspricht auch nicht mehr der aktuellen Mode. Gemäß der Devise „Sammelt die übrigen Brocken, auf dass nichts umkomme!“ (Johannes 6, Vers 12) nimmt sich die Brockensammlung Bethel dieser Kleidungsstücke an. Die Einrichtung der v. Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld sammelt jährlich rund 11.500 Tonnen Textilien und gehört damit zu den größten karitativen Kleidersammlungen in Deutschland.
„Das Sammeln, Sortieren und Verwerten von gebrauchter Kleidung ist genau wie die Produktion von neuen Textilien ein beachtlicher Wirtschaftszweig“, erzählt Diakon Rüdiger Wormsbecher, Leiter der Brockensammlung Bethel. „Branchenschätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland pro Jahr rund 700.000 Tonnen Bekleidung recycelt werden.“ Neben vielen gemeinnützigen Einrichtungen tummeln sich auch zahlreiche kommerzielle Verwerter auf dem Markt.
„Wir gehören dem Dachverband FairWertung an, der umwelt- und sozialverträgliche Kriterien für den Umgang mit Gebrauchtkleidung entwickelt hat", erklärt Rüdiger Wormsbecher. Die Einhaltung der Kriterien wird durch unabhängige Prüfer kontrolliert. 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zehn Menschen mit Behinderung, sind in der Brockensammlung Bethel beschäftigt. „Unter anderem helfen uns Spenden dabei, diese besonderen Beschäftigungsverhältnisse aufrecht zu erhalten“, sagt der Diakon.
Menschen aus ganz Deutschland und rund 4.500 Kirchengemeinden unterstützen die diakonische Arbeit der v. Bodelschwinghschen Stftungen Bethel in Bielefeld. Einen Teil der Spenden verkauft die Kleidersammlung in eigenen Secondhandshops.Der überwiegende Teil wird allerdings an Verwertungsfirmen verkauft. „Diese Sachen kommen zu ausgewählten Händlern, die unsere sozialen und ethischen Anforderungen erfüllen“, betont der Bielefelder Diakon.
„Wir freuen uns über alles, solange es kein Müll ist. Der verursacht nämlich sowohl durch den Transport als auch durch die Entsorgung enorme Kosten.“ Darum seine dringende Bitte: Vor der Spende die ausgedienten Sachen ernsthaft auf ihre Qualität prüfen. „Sicherlich ist bei Kleidung ein Kriterium, wenn man sich vorab fragt, ob man das selbst noch gerne tragen würde.“
Weitere Informationen finden Sie hier: www.brockensammlung-bethel.de
Bringen Sie ihre gebrauchten Textilien zwischen 9 und 18 Uhr in die Garage im Pfarrhof. Die entsprechenden Säcke bekommen Sie bei Bedarf im Gemeindebüro. Sie können aber auch gerne eigene Säcke verwenden.
Was kann in die Kleidersammlung?
Gut erhaltene Kleidung und Wäsche, Schuhe, Handtaschen, Plüschtiere und Federbetten – jeweils gut verpackt (Schuhe bitte paarweise bündeln)
Nicht in die Kleidersammlung gehören:
Lumpen, nasse, stark verschmutze oder stark beschädigte Kleidung und Wäsche, Textilreste, abgetragene Schuhe, Einzelschuhe, Gummistiefel, Skischuhe.